Veranstaltungen

April 2024

Liebe Dante-Freunde,

die politischen Zeitläufte sind nach wie vor abscheulich, immerhin aber ist es Frühling geworden und der Sommer rückt heran. Lasst uns diese Monate noch verschönern durch unsere kulturellen Veranstaltungen.

 

Als besondere Highlights sind hervorzuheben

– der Vortrag über den legendären Komponisten Ennio Morricone (Musik von ihm ist nahezu jeden Tag im Radio zu hören)

– der Vortrag über die Entstehung des Buchdrucks in Italien und die Entwicklung des internationalen Buchhandels, ausgehend von Venedig.

Liebe Freunde, kommt und bringt auch interessierte Verwandte und Bekannte mit!

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Wilhelm Schlötterer

für Vorstand und Beirat

 

Veranstaltungen Mai bis Juli 2024

  • 08. Mai 2024
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Str.7 - 80539 München
    “Die Kunstbiennale 2024 in Venedig”

     

    Vortrag

    Referentin: Asta von Unger

    Hauptkurator der diesjährigen Präsentation moderner Kunst ist der Südamerikaner Adriano Pedrosa.

    Die zentralen Ausstellungsplätze „Der Internationale Pavillon in den Giardini und das Arsenale-Gebäude – zeigen die von Pedrosas konzipierte  Ausstellung „Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere“. Der Titel steht im direkten Bezug zu einer Gruppe von Neonlicht-Skulpturen des Kollektivs Claire Fontaine, die in einer Vielzahl von Sprachen die Worte „Foreigners Everywhere“ wiedergeben. Das Künstlerkollektiv bezieht sich wiederum auf das anti-rassistische Kollektiv Stranieri Ovunque aus Turin.

     

    Adriano Pedrosa sagt dazu: „Der Hintergrund für die Arbeit ist eine Welt voller Krisen in Bezug auf die Bewegung und Existenz von Menschen über Länder, Nationen, Territorien und Grenzen hinweg, die die Gefahren und Fallstricke von Sprache, Übersetzung und ethnischer Zugehörigkeit widerspiegeln und durch Identität bedingte Unterschiede und Ungleichheiten in Nationalität, Rasse, Geschlecht, Sexualität, Reichtum und Freiheit zum Ausdruck bringen…“

     

    Asta von Unger ist eine Münchner Künstlerin, führt seit zwanzig Jahren durch internationale Kunstausstellungen und seit neun Jahren über die Biennale in Venedig. Venedig kennt sie seit 30 Jahren wirklich ungemein gut – denn ihr Interesse für zeitgenössische Kunst hat sie schon immer zu den Biennalen in die Serenissima geführt.

  • 04. Juni 2024
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Str.7 - 80539 München
    „Andrea Palladio und seine Bauwerke“

     

    Vortrag mit Powerpoint-Präsentation

    Referentin: Dr. Kaija Voss

    „Palladio war höchst angenehm und von großem Witz in der Unterhaltung“

    Das schrieb sein Biograf Paolo Gualdo im Jahre 1615. Doch das war es nicht allein: Palladio war der erste Berufsarchitekt, der allein als Architekt tätig war, ohne sich auf andere Gebiete der Kunst zu konzentrieren. Der in Padua als Sohn eines Müllers geborene Genius gehört zu den einflussreichsten Baumeistern der Renaissance. Begriffe wie das „Palladio-Motiv“ oder der „Palladianismus“ gehen auf ihn zurück. Er prägte Vicenza mit seiner „Basilika“, entwickelte mit dem „Teatro Olimpico“ das erste stationäre nachantike Theater, baute Villen im Veneto und plante Kirchen in Venedig. Die Villa Rotonda wurde zur Ikone der Architektur und inspiriert Architekten bis heute. Lassen Sie sich faszinieren von der Welt des Andrea Palladio und seinen Bauten, von denen wir eine Auswahl treffen werden, zählten doch dazu „wenigstens sechzehn Stadtpaläste, dreißig Landsitze, vier öffentliche Gebäude, fünf Brücken, fünfzehn Kirchbauten, drei Theater und neun weitere Objekte wie Portale, Grabmonumente und triumphale Festapparate“ (Guido Beltramini).

  • 18. Juni 2024
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Str.7 - 80539 München
    „Helena: Kurtisane – Kaisermutter – Heilige“

     

    Vortrag

    Referent: Prof. Dr. Johannes Nollé

    Es ist eine unglaubliche Karriere, die das schöne Barmädchen aus Drepanon gemacht hat. In einem kleinen Ort in der heutigen Türkei geboren, wurde Helena zur Gefährtin des römischen Offiziers Constantius, dem sie einen Sohn gebar. Der Balkanoffizier stieg später zum Kaiser auf, musste aber aus politischen Gründen seine Geliebte verstoßen. Nach seinem Tod gelangte Helena als Mutter Konstantins wieder zu Macht und Einfluss und wurde zu einer treibenden Kraft für eine neue römische Politik gegenüber dem Christentum. In hohem Alter pilgerte sie in das Heilige Land und brachte von dort die Kreuzreliquien und die Gebeine der Hl. Dreikönige nach Rom. In der ewigen Stadt wurde sie schließlich begraben, zuerst in einem eigenen Mausoleum, dann in der Kirche Santa Maria in Aracoeli. Ihr Sarkophag ist heute in den Vatikanischen Museen zu bewundern. An vielen Orten der Welt wird man an sie erinnert: Neben Rom und Jerusalem seien Köln, Trier, das Kloster Scheyern, Side an der türkischen Riviera und die Insel St. Helena, auf der Napoleon starb, erwähnt.

  • 24. Juni 2024
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Str.7 - 80539 München
    „Der Picasso der Filmmusik – eine Begegnung mit dem Komponisten Ennio Morricone“

     

    Vortrag mit Musikbeispielen

    Referent: Matthias Keller

     Er ist zweifellos bis heute einer der renommiertesten Filmkomponisten, schrieb zu über 500 Filmen die Musik und erhielt zweimal den begehrten „Oscar“: der Italiener Ennio Morricone (1928-2020). Seinen internationalen Durchbruch feierte der im römischen Stadtteil Trastevere gebürtige Morricone 1968 mit Sergio Leones Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ und wird seither – insbesondere in Deutschland – vor allem als Komponist von Italo-Western verehrt. Tatsächlich aber macht diese Sparte gerade einmal achteinhalb Prozent innerhalb seines cineastischen Gesamtschaffens aus, wie Morricone immer wieder gerne vorrechnete.

    Um dieses zu verdeutlichen, präsentierte er im Oktober 2004 bei seiner Deutschland-Premiere unter dem Titel „Morricone dirigiert Morricone“ in der Münchner Philharmonie ein Programm, das möglichst alle Façetten seines filmischen Schaffens enthalten sollte: von sozial engagierten Arbeiten wie „Erklärt Pereira“,  „Die Verdammten des Krieges“ oder „Sacco und Vanzetti“ über epische Filme wie „Es war einmal in Amerika“ oder „Die Legende vom Ozeanpianisten“ bis hin zu Stoffen wie „The Mission“, „Richard III“ und „Cinema Paradiso“, seine wohl „italienischsten“ Arbeiten und eine audio-visuelle Umarmung des Kinos schlechthin.

    Matthias Keller, langjähriger Redakteur beim Bayerischen Rundfunk und unter anderem Gründer der Filmmusiksendung „Cinema – Kino für die Ohren“ auf BR Klassik, war damals derjenige, der Morricones Deutschland-Debüt ermöglichte. Über mehr als drei Jahrzehnte war er mit dem römischen Maestro freundschaftlich verbunden und hat ihn auf vielen seiner Konzerte sowie bei Studioproduktionen begleitet. Kaum jemand kennt Morricones filmmusikalisches Oeuvre so gut wie er; kaum jemand erhielt so umfassend Einblick in Morricones Partituren und seine Arbeitsweise – einschließlich der Begegnungen mit dem Menschen Ennio Morricone. Entsprechend reichhaltig ist Kellers Bild- und Tonmaterial, aus dem sich sein Vortrag speist.

  • 08. Juli 2024
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Str.7 - 80539 München
    „Recycling Beauty: Vom Weiterleben und Wiederverwenden der Antike in nachantiker Zeit“

     

    Vortrag mit Powerpoint-Präsentation

    Referentin: Dr. Dorothée Siegelin

    2022/23 fand in der Fondazione Prada in Mailand die großartige Ausstellung „Recycling Beauty“ statt. Es ging um die Wiederverwendung und Interpretation antiker Objekte über die Jahrhunderte hinweg. Der Ausdruck „Recycling Beauty“ umfasst also eine materielle und eine ideelle Seite. Er fasst den Begriff „Renaissance“ präziser und lässt uns einen neuen, erweiterten Blick auf die Renaissance werfen. So wählte Karl der Große bewusst Rom als Ort seiner Krönung und ließ antike Säulen nach Aachen bringen. Die Engelsburg in Rom war erbaut worden als Mausoleum für Kaiser Hadrian und wurde von den Päpsten seit dem Mittelalter umgebaut und genutzt. Die Antike war jahrhundertelang Materiallager, vor allem aber Ideengeber, Vorbild und höchste Autorität. Sie schuf Entwürfe zur Herrscherinszenierung. Antike Kunstdenkmäler aber auch Schriften zur Kunst bildeten die Grundlage der gesamten europäischen Ästhetik. Gleichzeitig ist das Thema „Recycling“ heute, beispielsweise in der Architekturdebatte, in einem ganz materiellen Sinn von großer Aktualität.

  • 19. Juli 2024
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Str.7 - 80539 München
    „Gutenberg und seine Erben im Süden: Der Buchdruck in Italien und die Entwicklung des internationalen Buchhandels von Venedig aus“

     

    Vortrag mit Powerpoint-Präsentation

    Referent Dr. Tobias Daniels

    Zuerst war der Buchdruck in Deutschland, danach in Italien. Sodann entwickelte sich unter Führung Venedigs über deutsche Geschäftspartner ein lebhafter  Buchhandel mit Deutschland und umgekehrt von dort aus der Buchhandel mit Italien. Das führte zu einem enormen Wissens- und Kulturaustausch.

    Eine Episode hierzu: Der Herzog Federico von Montefeltro und Urbino legte sich eine stattliche Bibliothek zu. Die im Buchdruck verlegten Bücher erschienen ihm jedoch wenig wert zu sein, deshalb ließ er sie abschreiben. Diese handgeschriebenen Bücher stellte er dann in seine Bibliothek ein.

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    Alle Veranstaltungen finden im Spanischen Kulturinstitut „Cervantes“, Alfons-Goppel-Str. 7 (hinter der Residenz) statt.