Veranstaltungen

 

15. April 2023
Liebe Dante-Freunde,
anbei das neue Programm, das durchwegs so spannende Themen präsentiert, dass man keine einzige Veranstaltung versäumen möchte – bringen Sie Freunde und Bekannte mit!

Darüber hinaus möchten wir Sie zu unserer bereits angekündigten „Pomeriggi culturali“ einladen (Näheres auf unserer Website), die zweimal im Monat, jeweils donnerstags von 17:30 bis 19:00 Uhr im ASZ-Haidhausen stattfinden (Anmeldung unbedingt erforderlich).
Hinweisen möchten wir auch auf unsere beiden Italienisch-Sprachkurse, einer für Anfänger, der andere „Italienisch – Freude am Lesen“ (Näheres auf unserer Website).
Beide Kurse finden in der Berufsfachschule für Pflege, Landwehrstraße 66 statt – ganz nahe an der U-Bahn-Haltestelle U4 / U5 Theresienwiese.

Noch eine traurige Mitteilung: Frau Inge Kugler ist im März verstorben – fast 101 Jahre
alt. Sie war eine bewundernswerte Frau: kulturell hoch interessiert, gebildet, feinsinnig, mitfühlend und immer freundlich – als sie schon fast 100 Jahre alt war, kam sie noch immer zu unseren Veranstaltungen. Wir werden ihr ein liebevolles Andenken bewahren.

Die Mitglieder, deren Jahresbeitrag noch aussteht, bitten wir sich daran zu erinnern.

Herzliche Grüße
Dr. Wilhelm Schlötterer
für Vorstand und Beirat

Veranstaltungen  Frühling / Sommer 2023

 

  • 14. Juni 2023
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Strasse 7 - 80539 München
    „Vulkane, Erdbeben, Fluten, Seuchen, Hungersnöte: Katastrophen und ihre Bewältigung in Italien der Renaissance.“

    Powerpoint-Präsentation
    Referent: Dr. Tobias Daniels

    Das verheerende Erdbeben in der Türkei erinnert uns daran, dass auch die modernen Menschen vor Naturkatastrophen nicht sicher sind. Wie aber gehen Menschen mit solchen Schicksalsschlägen um, heute und in der Vergangenheit? In Italien haben nicht erst die Florentiner Flut von 1966, die verheerenden Erdbeben von L’Aquila (2009) oder in Mittelitalien (2016) gezeigt, dass die Apenninenhalbinsel bei all ihrer Schönheit auch viele
    Gefahren birgt.

    Nicht zuletzt aufgrund der geographischen Lage und geologischen Struktur – mit den zwei großen Vulkanen Vesuv und Ätna – sind Katastrophen ein Teil der Geschichte Italiens.

    In Mittelalter und Renaissance ereigneten sich ebenfalls eine Reihe von Desastern: In Florenz eine große Flut im Jahr 1330, die schwarze Pest 1347/48, weithin spürbare Erdstöße im Friaul 1348 oder Neapel 1456; oftmals beobachtete man gleichzeitig Kometenerscheinungen und witterte übernatürliches Unheil. Damals wurden erste wissenschaftliche Erklärungsversuche zu den Naturereignissen entwikkelt; sie waren gepaart mit anderen, vorwissenschaftlichen
    Erklärungsversuchen und Bewältigungsstrategien: von der Religion bis hin zum Aberglauben.
    Aus den Versuchen des Wiederaufbaus ergaben sich entscheidende gesellschaftliche Dynamiken und auch Impulse für die Kunst und Urbanistik der Renaissance. Der Vortrag erläutert diese katastrophalen Ereignisse und den Umgang mit ihnen, und fragt zugleich, was wir für unsere heutige Lebenswelt daraus lernen können.

  • 23. Juni 2023
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Strasse 7 - 80539 München
    „Die tote Stadt – Gabriele D’Annunzio am Gardasee“ Einführung und Lesung“

    Vortrag
    Referent: Dr. Dirk Heisserer

    Zu den merkwürdigsten Dichterstätten der Welt gehört das Vittoriale degli Italiani oberhalb von Gardone Riviera am Westufer des Gardasees. Der dekadente Lyriker und Romancier Gabriele d’Annunzio (1863-1938) hat sich hier als Kriegsheld architektonisch auf einzigartige Weise monumentalisieren lassen.

    Aus dem Landhaus eines deutschen Kunsthistorikers wurde schon zu Lebzeiten eine eigentümliche Wunderkammer. Ein halbes Kriegsschiff im Hang, die Inszenierung des ‚Comandante‘ in einem steinernen Sarg unter freiem Himmel, im Kreise seiner Getreuen, das alles zieht Jahr um Jahr Scharen in- und ausländischer Besucher an. In einem Vortrag mit Lichtbildern wollen wir dem Phänomen ein wenig nachspüren.

    Dr. Dirk Heißerer (Jg. 1957) ist Literaturwissenschaftler in München. Seit 1988 veranstaltet er Literarische Spaziergänge und Exkursionen in München und Umgebung. Sein Buch „Meeresbrausen, Sonnenglanz. Poeten am Gardasee“  erschien 1999.

  • 06. Juli 2023
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Strasse 7 - 80539 München
    „Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn – Italien und seine Zitrusfrüchte“

    Vortrag
    Referent: Dr. Peter Peter

    Hesperien: seit der Renaissance gilt Italien als irdisches Paradies der Agrumen.
    Immergrünes Laub, oranges oder limonengelbes Leuchten der Früchte, parfumgeschwängerter Duft der Zagarablüten ließ Poeten, Maler und Touristen vom ewigen Frühling schwärmen. So wurden Zitrusbäume zum mythischen Inbegriff der Sehnsucht nach dem Süden.

    Und zu einer Einnahmequelle. Denn kostbare Agrumen wurden im Barock, kandiert oder frisch in Seidenpapier gewickelt, nach Nordeuropa und Russland, später auch nach Amerika gesandt.
    Auch in Zeiten riesiger EU-Plantagen haben die Südfrüchte aus Bella Italia ihren Nimbus gewahrt. Unsere botanisch kulturgeschichtliche Reise geht von den im Sommer offenen limonaie des Gardasees an die ligurische Riviera, wo die kleinen bitteren Chinotti gerade eine Renaissance als Limonadenaroma erleben. Nach einem Abstecher ins halbitalienische Menton(e), um dessen citrons sich die Spitzenköche in Paris reißen, ist die nächste Station Florenz.
    Hier setzten die Medici ihre Agrumensammlung bewusst zur Prestigesteigerung ein.

    Der Süden ist klimatisch begünstigter. Wir durchstreifen die Orangenhaine von Sorrent und die Steilterrassen, auf denen die Amalfizitrone reift. In Diamante in Kalabrien decken sich Rabbis für das Laubhüttenfest mit kindskopfgroßen Cedri oder Zitronatzitronen ein. Und ohne die Bergamotte-Essenzen der Stiefelspitze wäre Kölnisch Wasser nie erfunden worden.

    Quel profumo islamico (Tomasi di Lampedusa) – unsere Bilderreise schließt mit der Blutorangeninsel Sizilien, wo vor einem Jahrtausend Sarazenen die ersten Agrumen Italiens in der Goldenen Muschel, der Conca d’Oro Palermos anpflanzten.

    Vortrag von Dr. Peter Peter, Gastrosoph (Universität Salzburg),
    Literaturwissenschaftler, Kolumnist (Rotary Magazin) und Autor einer prämiierten Kulturgeschichte der italienischen Küche (C. H. Beck).  www.pietropietro.de

  • 21. Juli 2023
    Beginn: 19:00 Uhr
    Ende: 20:30 Uhr
    Ort: Instituto Cervantes - Alfons-Goppel-Strasse 7 - 80539 München
    „Ruhm und Ehre: Triumphzüge in der Neuzeit“

    Vortrag
    Referentin: Dr. Dorothée Siegelin-Berz

    Ab dem 15. Jahrhundert wird ein antiker Gedanke wiederbelebt: die Idee des Ruhmes. Nicht nur im christlichen Sinne, sondern auch durch Ruhm (beispielsweise durch große Taten als Feldherr) kann man unsterblich werden. Es werden nach dem Vorbild der Antike Triumphzüge veranstaltet (z.B. ließ sich Julius II in Bologna als neuer Julius Caesar feiern), und es gibt Triumphzüge im Medium der Kunst. Andrea Mantegna malte für die Gonzaga in Mantua einen
    Zyklus von 9 großformatigen Bildern, die den Triumph Caesars darstellen (circa 1484-95).

    Kaiser Maximilian I erkannte das Potential von Kunst zur
    Herrscherinszenierung und zur Formulierung von Staatsvorstellungen. In seiner Regierungszeit gab es eine Hofkunst, die von Dürer koordiniert wurde.
    Humanisten lieferten dazu die anspruchsvollen Programme. Vor allem die relativ neue Druckgrafik wurde dabei als Medium genutzt. Es entstanden Ehrenpforten und Triumphzüge als riesige Holzschnitte – ein einmaliger Vorgang in der Kunstgeschichte.

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    Alle Veranstaltungen finden im Spanischen Kulturinstitut „Cervantes“, Alfons-Goppel-Str. 7(hinter der Residenz) statt soweit nicht anders angegeben.